Lernen in Netzwerken

Wie funktioniert eigentlich modernes Lernen im Rahmen der Digitalisierung? Und warum ist Lernen in Netzwerken dazu eine zweckmäßige Organisationsform – zumal wenn sie von modernen interaktiven Lern-Management-Plattformen dazu wirkungsvoll unterstützt werden? Und welche Rolle spielt dabei die Verantwortung für das eigene Leben und Handeln? Auf diesen Fragen gibt dieser etwas visionäre Blogbeitrag Antworten.

Eine Vision von modernem Lernen im beruflichen Kontext setzt eine Vision von gemeinsamer Zusammenarbeit beim Lernen voraus. Es geht vor allem und grundsätzlich um die Art, wie wir gemeinsam lernen wollen.

Unsere Arbeitsumgebungen haben begonnen, sich radikal zu verändern. Diese Veränderungen sind wirtschaftlich, kulturell und sozial. Gleichzeitig reduzieren sich unsere natürlichen Lebensgrundlagen dramatisch und unumkehrbar – und zwar durch menschliches, also unser gemeinsames Handeln.

An dieser Stelle sei auf Albert Einstein hingewiesen: Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Für modernes Lernen bedeutet dies, das wir tradierte Lernformen deshalb hinter uns lassen müssen.

Zukunftsfähige Vision von Lernen

Kann es überhaupt eine Vision von Lernen geben, die selber zukunftsfähig ist und zugleich jene, die diese Vision haben, auch zukunftsfähig macht? Es wird also wohl eher eine Vision sein, die aus vielen Visionen unterschiedlicher Menschen besteht, die sich in Netzwerken organisieren, um auf diese Weise (noch) vorherrschende Hindernisse zu überwinden. Dabei geht es letztendlich um die folgenden kulturellen Fragen: Warum wollen wir lernen? Wie wollen und müssen wir dazu miteinander kommunizieren und umgehen? Wie kommen wir dazu gemeinsam ins Handeln?

Nur das Lernen hilft uns

Lernen ist ein zentrales Merkmal menschlicher Existenz. Das gilt sowohl als Individuum als auch als Kollektiv, um auf bisher scheinbar unüberwindbare Hindernisse mit kreativen und/ oder innovativen Lösungsantworten zu geben. Komplexe Probleme lösen wir nicht einfach mal mit Reduktion auf. Vielmehr bekommen wir sie mit unserer Kreativität zur Erschließung der Vielfalt in den Griff. Demgegenüber geht es bei den Innovationen ja zumeist darum, bestimmte Muster überhaupt erst einmal richtig zu erkennen und diese dann aufzulösen oder in andere „Aggregatzustände“ zu überführen. Dies erfolgt dann im Denken, im Vorstellen, im Handeln und im Organisieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Buckminster_Fuller#/media/Datei:Dymaxion_2003_animation_small1.gif

Der Beginn des Umdenkens

Veränderung des Lernens

Gesellschaften, soziale Kulturen und die Menschen darin sind lernende Systeme. Deshalb geben wir die Verantwortung und Organisations allen Lernens an diese lernende System zurück. Und gleichzeitig verabschieden wir uns von den lehrenden Systemen.

Der US-Amerikaner R. Buckminster Fuller, ein visionär denkender Architekt, Designer und Philosoph hat dazu ein Prinzip für Prozesse erfolgreicher Zukunftsarbeit entwickelt:

„You never change things by fighting the existing reality. To change something, build a new model that makes the existing model obsolete.“

Richard Buckminster Fuller – Architekt, Konstrukteur und Designer – In: L. Steven Sieden: A Fuller View. Divine Arts Media (2011)

Meine Interpretation hierzu lautet: Weder Kritik an bestehenden Lern- und Bildungs-Systemen noch die unzähligen Reformversuche von Schulen führen zu Veränderungen, die unseren Herausforderungen wirklich gerecht werden. Vielmehr benötigen wir ein neues Lern-Modell, das vielerorts bereits existiert.

Lernen in Netzwerken auf Basis der  Modell-Überlegungen hierzu von R. Buckminster Fuller
Netzwerk-Architektur von R. Buckminster

Es gibt überall auf der Welt faszinierende Alternativen zu den traditionellen Lernformen. Der Film „Tommorow“ gibt einen Einblick in diese Lern-Netzwerk-Initiativen:

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Weitere Informationen

Einer der wesentlichen Vorteile dieser Lern-Netzwerke ist, dass sie jederzeit bedarfs- und bedürfnisorientiert ausgerichtet sind. Dadurch sucht sich quasi das Lernen seine Netzwerke. Und warum ist so? Weil Menschen unterschiedlichen Alters sich ständig in Situationen wiederfinden, in denen sie konkrete Lösungen benötigen, die sie dann mithilfe des Netzwerkes entwickeln. Das Faszinierende daran ist, dass alle, die an diesem Lern-Prozess beteiligt sind, dadurch auch ihre eigene Fähigkeit kontinuierlich weiterentwickeln, mit anderen gemeinsam eine Lösung zu finden.

Was ist hieran nun das Neue?

Das netzwerkbasierte Lernen erfordert eine Selbstorganisation und Selbststeuerung. Und zwar nicht nur von den Lernenden sondern auch von den Lern-Unterstützer bzw. -Organisatoren. Zudem findet es dezentral und ggf. unterstützt durch entsprechende Lern-Plattformen statt. Dadurch findet das Lernen nicht mehr in Schulen oder Trainingszentren sondern in offenen, anpassungsfähigen Umgebungen statt. Dort werden Lernkräfte freigesetzt, für die es keine klassischen Lehrer bedarf.

Die sukzessive Modellierung und Weiterentwicklung von Lern-Netzwerken ist eine dynamische und flexible Antwort auf die Bedürfnisse der Lösungssuchenden. Als Netzwerk-Paradigma können hierzu sicherlich die Überlegungen der „BildungsquerulantinAnja C. Wagner betrachtet werden. Sie eben nicht nur weitere Orientierung sondern beschreiben auch die Schnittstellen zu Bildung, Arbeit und Gesellschaft.

Im Lern-Netzwerk lernen alle und alles lernt

Das Lernen in Netzwerken als eine neue Lern-Kultur zu verstehen, setzt voraus, das die Beteiligten an einem Lernprozess verstehen, dass die Gestaltung in der Verantwortung aller liegt, die aktiv daran partizipieren wollen. Damit nehmen die Lernenden ihre Verantwortung für ihr individuelles und/ oder kollektives Lernen selber in die Hand. Das bedeutet aber auch, dass sie den Grad an Digitalisierung des Lernens ebenfalls selber miteinander vereinbaren. Die bei traditionellen Lernsystemen übliche Steuerung, Motivation, Organisation, Kontrolle und Bewertung „von außen“ – also alles Dinge, die in Punkto Verantwortung für das eigene Handeln eigentlich gar nicht delegiert werden dürfen – weder an professionelle Lehrer bzw. Trainer noch (künftig) an irgendeine Form von künstlicher Intelligenz (KI) – und auch wenn die Verlockung danach noch so groß sein mag.

Verantwortung für den Lern-Prozess (ver)bleibt beim Lernenden

Demgegenüber benötigt ein funktionierendes Lernen in Netzwerken dennoch lehrende Profession und intelligente Maschinen – aber eben nur zur Unterstützung des Prozesses. Damit bleibt die Verantwortung für den Lern-Prozess weiter bei den Lernenden selber. Die Lernprofis und die KI werden damit aber auch konsequent ebenfalls zu Lernenden. Das Gleiche gilt aber für das jeweilige Heimat-System der Lernenden – also die Familie, die Freunde und das berufliche Umfeld. Also eigentlich genau so, wie auch Kinder lernen und sich weiterentwickeln.

Das Lernen in Netzwerken findet demnach aber auch nicht isoliert statt, sondern ebenfalls immer in Systemen, die ebenfalls lernen. Dadurch führt Lernen auch immer zu Veränderung an und in den Systemen, die wiederum mit anderen Systemen interagieren. Dieser systematisch ausgeweitete Lernbegriff zeigt, dass an an Lernprozessen Beteiligte, davon betroffen sind. Wer also selbstorganisiertes Lernen fordert oder zumindest darüber spricht, muss sich darüber im Klaren sein, dass wir hier über Lernen in Systemen sprechen und zugleich auch über Lernern von Systemen.

Organisation von (Selbst)Lern-Netzwerken

Damit solche Lern-Netzwerke funktionieren, müssen sie denkbar einfach organisiert sein. Eine möglichst zweckmäßige Form hierfür ist ein Lern-Netzwerk. Denn Lernen wird hier explizit als eine bestimmte Art der Vernetzungsarbeit von Bekannten, Gewussten, Unbekanntem und Halbwahrheiten durch einen lernenden Menschen, eine Gruppe von lernender Menschen oder eine lernende Organisation verstanden.

Das Lernen in Netzwerken wird dabei als ein bewusst gesteuertes und reflektiertes Handeln, Identifizieren, Analysieren, Verwerfen und Vernetzen von Ressourcen zur Lösung identifizierter Probleme verstanden. (Weiter)Bildung erfolgt quasi über die Vernetzung und den dafür genutzten Prozess. Geeignete Orte dazu bilden zumeist dann die Knotenpunkte in Netzwerk. Und die Lern-Qualität drückt sich dann in der Dichte des Netzwerkes und die Ausprägung der unterschiedlichen Knoten aus. Dadurch sind Lern-Netzwerke auch nicht statisch, sondern vielmehr ziemlich dynamisch oder agil.

Das Lern-Netzwerk ist also nichts, was andere im Sinne einer Dienstleistung für mich betreiben oder einrichten. Sondern es ist vielmehr eine Form der Selbstorganisation. Dadurch konstruieren und organisieren sich diese Lern-Architekturen selber und aus sich selbst heraus. Lernen wird also grundsätzlich überall möglich sein und ist damit nicht mehr an einen festen Platz gebunden.

Für die Gestaltung und Verstärkung von Lernen in Netzwerken bedeutet dies aber auch, dass diese Netzwerke zugleich lernende Netzwerke sind. Lern-Netzwerke werden somit zu Co-Learning-Spaces, die sich ganz fundamental durch das Teilen von Ressourcen (sharing economy) definieren. Lernen wird also organisiert einerseits durch das Teilen von Ressourcen und andererseits durch das Teilen von Bedürfnissen.

Worin besteht der Nutzen von Lern-Netzwerken?

Alles, was die Menschen in Lern-Netzwerken an Unterstützung für das Lernen benötigen, holen sie sich selbst in und aus einer entsprechenden Umgebung, die maximal darauf ausgerichtet ist, entdeckendes Lernen zu unterstützen. Also eine prima Gelegenheit für moderne, interaktive Lern-Management-Plattformen.

Trailhead - Die interaktive Plattform von Salesforce für selbstorganisiertes Lernen in Netzwerken
Trailhead – Die interaktive Plattform von Salesforce für selbstorganisiertes Lernen in Netzwerken

Mit der Trailhead-Plattform ist Salesforce hier ein ganz großer Wurf gelungen. Dort können selbstorganisiert die gefragten CRM-Fähigkeiten erlernt werden. Zudem können auch Nachweise für den eigenen Lebenslauf erworben werden und Chancen für sich selber und/ oder das Salesforce-Ökosystem erkannt werden.

Integrierte Lern-Management-Plattform

Die Plattform stellt dazu nicht nur den passenden Content für entsprechende Konfiguratoren zur Verfügung. Vielmehr leitet sie die Lernenden an und spornt sie an, das neue Wissen nicht zur einfach wiederzugeben, sondern interaktiv auch anzuwenden. Und das Feedback der Plattform dazu erfolgt umgehend. Das ist für moderne Lernumgebungen ein echtes WOW! Und moderne CRM-Plattform-Lösungen sollten derartige Lösungen, die die Kunden und Interessenten nutzen sollen, auch kostenlos zur Verfügung stellen. Und deswegen lohnt sich unser Bewertung nach auch keine Eigenentwicklung eines CRM-Systems bzw. -Plattform mehr.

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Weitere Informationen

Durch die konsequente Selbstorganisation des Lernen in Netzwerken, werden Energien freigesetzt, die sich in traditionellen Lern-Umgebungen zumeist nicht entfalten. Kommen dann noch spielerische Elemente dazu, die dazu dienen, dass selbstorganisiertes Lernen in Netzwerken auch noch Spaß macht, wird die Sache langsam rund. Die Lernenden haben dadurch die Möglichkeit, sich zu selbstbestimmten Zeiten mit den Inhalten auseinander zusetzen, mit denen sie sich auseinandersetzen wollen. Kein Zwang und kein Druck, sondern nur optimale Rahmenbedingungen.

Dadurch entstehen völlig neue Möglichkeiten, unser Lernen in Netzwerken und auf unterstützenden Plattformen so zu organisieren, dass es entweder direkt in den Kontexten stattfindet, in denen man lebt. Oder man taucht einfach in Lern-Gemeinsamschaften hinein, die sich unspektakulär, spontan und anlassbezogen bilden und genauso rasch wieder auflösen können.

Fazit

Das Plattform-unterstützende Lernen in Netzwerken ist unsere Antwort auf die zunehmende Notwendigkeit, das Leben im Allgemeinen und somit auch das Lernen im Besonderen selbst zu organisieren. Durch das eigenverantwortliche Lernen in Netzwerk-Verbünden befähigen wir uns selbst und gegenseitig, die immer komplexer werdenden Herausforderungen wirkungsvoll und mit dem notwendigen Humor anzupacken. Dadurch vernetzen wir uns aktiv und fördern so das Lernen in Systemen.




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