Inhaltsverzeichnis

Die letzten Tage und Wochen während des Lockdowns hatte ich deutlich mehr Zeit und Gelegenheit, dem politischen und medialem Treiben hier in Deutschland zu folgen. Dabei habe ich Folgendes festgestellt:

  • Die verschärften CORONA-Regeln sind sicherlich notwendig, aber die Gefolgschaft der Gesellschaft hierfür schwindet.
  • Zudem scheint es insbesondere bei den systemkritischen Berufen in Krankenhäusern und Alten-/ Pflegeheimen, eine sehr hohe Anzahl von Impfverweigerern zu geben.

Das hat wiederum natürlich auch viel mit der entsprechenden Informationspolitik zu tun. Aber vor allem auch mit immer weniger nachvollziehbaren Vorgaben, die zumeist als Bitten formuliert sind. Und wenn der Gesundheitsminister es dann auch noch als Erfolg verkündet, dass aus einem Gläschen Impfserum nun anstatt 5 sogar 6 Impfdosen gewonnen werden können und dadurch die Impfdosen signifikant gesteigert werden können, dann irritiert mich dies ungemein. Weil das ist die Mikro-Ebene, die ein Minister der Durchführungsebene überlassen sollte. Zumal das sicherlich nicht aktuell die größten Sorgen und Nöte der Menschen hier widerspiegelt.

Wesentliche Leistung der Führung durch die CORONA-Krise

Damit komme ich nun auch zum Kern: Was ist eigentlich die wesentliche Aufgabe der Regierung zur Zeit? Aus meiner Sicht ganz einfach: So schnell wie möglich sicherstellen, dass die Gesellschaft weitestgehend gegen CORONA immunisiert wird und dazu zunächst die Arbeit vor allem auf die besonders Schutzbedürftigen konzentriert, um das unsägliche Sterben und Leiden an den Folgen der CORONA-Infektion zu überwinden. Das sind die wesentlichen Voraussetzungen für ein doch dann wieder offenes Leben. Dazu müssen aber die Bedürfnisse der Hauptbetroffenen in den Krankenhäusern, den Alten- und Pflegeheimen, den Familien und auch den Schulen und Unternehmen ausreichend Berücksichtigung finden.

Die Medien sind gegenwärtig rasch dabei, für irgendeinen Fehler rasch einen Schuldigen zu finden, und ihn dann flugs an den Pranger zu stellen. Die Opposition greift das dies gerne auf und knüppelt ebenfalls – insbesondere im Wahljahr 2021. Und warum ist das so? Weil hier im Abstand von wenigen Wochen, die Regierenden des Bundes und der Länder sich treffen und immer wieder neue Maßnahmen vereinbaren, die dann bereits am nächsten Tag schon wieder anders interpretiert und umgesetzt werden. Aber auch dafür kann ich noch Verständnis aufbringen, da diese Krisen-Situation für die meisten Verantwortlichen nach wie vor neu und ungewohnt ist. Zumal weiter kaum echte Krisen-Management-Expertise vorhanden ist.

Allerdings stelle ich mir hierzu schon die Frage, was die Masse an gewählten Parlamentariern und Führungskräften in den Verwaltungen nun bereits seit Wochen so den ganzen lieben Tag treiben, da ja durch die ganzen Maßnahmen auch deren Arbeit deutlich eingeschränkt worden ist? Zumal diese alle über die Steuerabgaben der Bürger und Unternehmen finanziell prima alimentiert werden.

Rolle öffentlicher Führungskräfte

Mich würde schon interessieren, ob z.B. die direkt gewählten Abgeordneten entweder alleine oder gemeinsam mit Führungskräften aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie ggf. sogar gemeinsam mit Medienvertretern und Vertretern der unterschiedlichen Glaubensrichtungen das unmittelbare Gespräch mit den Betroffenen wirklich suchen und vor allem auch kritisch-reflektierend führen? Wer von diesen öffentlichen Führungskräften oder Meinungsmachern geht gezielt auf die Betroffenen zu, erklärt die getroffen Maßnahmen und kommt somit mit den betroffenen Bürgern und damit mit dem Souverän in aufrechte Gespräche. Und wer von diesen Verantwortlichen informiert sich dabei auch immer wieder – entweder unmittelbar vor Ort oder via Video-Meetings – über die aktuellen Sorgen und Nöte und sucht dazu die direkte Kommunikation zu den Betroffenen in den Krankenhäusern, Alten-/ Pflegeheimen, Familien und Schulen sowie den Unternehmen – und auch den Flüchtlingsunterkünften?

Umgang mit Impfverweigerern

Dadurch müsste doch dann sehr rasch ein deutlich konkreteres Meinungsbild der Gesellschaft entstehen – insbesondere auch zu dem Thema der Impfverweigerer. Denn diese müssen über ihre Folgen nicht wie Jugendliche über Verhütungsmethoden aufgeklärt werden, sondern vielmehr mit den möglichen Folgen ihrer Verweigerungshaltung konsequent konfrontiert werden. Dadurch würde der Druck und vor allem der Rechtfertigungsdruck deutlich auf diese Bevölkerungsgruppe – von der dann künftig wohl die größte Ansteckungsgefahr ausgehen wird – erhöht. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich die Regierenden weiter nicht zu einer allgemeinen Impfpflicht entschließen können.

Wenn dies wirklich Fakt ist, dann muss dazu rasch und energisch gegengesteuert werden. Ansonsten werden hier noch ganz andere Risiken auftreten, wie z.B. das ein Impfverweigerer eine Kollegin oder Kollegen ansteckt, die bzw. der dadurch einen erheblichen Schaden erleidet und dazu künftig dann auch zur Verantwortung gezogen wird.

Digitale Bildung

Gleiches gilt auch für das Thema Lernen auf Distanz als Ersatz zum Präsensunterricht. Hier sind wir unverändert in der digitalen Steinzeit – obwohl es auch in diesem Bereich bereits ganz tolle Ansätze und Möglichkeiten gibt, die rasch umgesetzt werden könnten, wenn man es nur wollte. Dann würde sicherlich innerhalb weniger Wochen sichergestellt, dass jede Schule in Deutschland über ausreichend WLAN-Kapazitäten verfügt, als Grundvoraussetzung für digitalen Unterricht.

Das Festhalten an der Parole, dass Präsensunterricht die beste Bildungsmethode ist, passt heutzutage schon nicht mehr und wird vor allem den Herausforderungen der Digitalisierung als wesentlichem Treiber gesellschaftlicher Veränderung in keinster Weise gerecht. Bringen Sie Lehrer und Schüler digital zusammen und schaffen Sie digitale Lernräume für alle Beteiligten.

Familien mit Kindern

Gleiches gilt auch für die Familien mit Kindern – insbesondere in den Ballungsräumen und sozialen Brennpunkt-Regionen. Wie kann diesen Menschen wirkungsvoll geholfen werden, die nächsten Monate noch weiter durchzuhalten? Warme Worte und das ständige Wiederholen von Appellen und Bitten wird hier nicht helfen, sondern vermutlich im Gegenteil zu noch mehr Verdruss führen. Demonstrieren sie glaubwürdig Empathie, in dem sie in den Kern der Gesellschaft vordringen und sich den dortigen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Zudem haben sie die Möglichkeit der echten transparenten Kommunikation indem sie zeigen, dass auch sie hinter den getroffenen Maßnahmen der Regierung stehen, oder diese ggf. anpassen werden, sofern dies erforderlich sein sollte.

Vor allem aber würden sie dann auch ein starkes und unverblümtes Feedback von den Frauen bekommen, die aufgrund der Rollenverteilungen sicherlich die höhere körperliche und emotionale Belastung an dieser Situation tragen. Auch das wäre wertschätzendes und vor allem motivierendes Verhalten, dass sie dann sicherlich auch gerne im Rahmen ihrer Berichterstattung aufgreifen dürften.

Systemrelevante Berufe

Gleiches gilt aber sicherlich auch für die Vergütung der systemrelevanten Berufe, die es rasch und unkompliziert zu fördern gilt. Vor allem das Pflegepersonal kommt mehr und mehr an die Grenzen. Dann würde auch deutlich, dass einige warme Worte und einmalige Zulagen bei diesen Menschen wenig Freude und vor allem kaum Wertschätzung auslösen, wenn demgegenüber weiter zu wenige Pflegepersonal vorhanden ist und der gesamte öffentliche Dienst an Gehaltssteigerungen partizipiert, obwohl gleichzeitig viele Arbeitsplätze bedroht sind und diese mittels Kurzarbeit nun schon über Monaten gestützt werden.

Vor allem hätten sie aber die Möglichkeit, echte Wertschätzung im unmittelbaren Dialog miteinander auszudrücken. Denn echtes Interesse an deren Sorgen & Nöte ist für viele schon ein großer Dank. Zudem würde dabei sicherlich auch sehr rasch deutlich, welche zusätzliche Vergütungen und Ressourcen notwendig wären, damit die persönlichen Belastungen nicht nur reduziert, sondern auch fair auf weitere Schultern verlagert werden können.

Die Unternehmen beteiligen

Nach wie vor gibt es viele Unternehmen, die Ihren Mitarbeitern kein Home Office oder mobiles Arbeiten ermöglichen wollen, obwohl sie es – zumindest für eine Vielzahl an Berufen und Tätigkeiten – könnten. Dadurch zwingen sie ihre Mitarbeiter jeden Arbeitstag dazu, in die Unternehmen zu pendeln und setzen sie und sich dadurch unnötigerweise einem erhöhten Infektions-Risiko aus. Erklären sie doch den Verantwortlichen und Betriebsräten die Alternativen und zeigen sie deren Vorteile auf.

Vor allem aber werben sie darum, dass mobiles Arbeiten – außerhalb von Produktionsbereichen – eine Selbstverständlichkeit wird, ohne dabei auch deren Nachteile zu verschweigen. Und sie werden sehen, auch dadurch werden sich Perspektiven bei allen Beteiligten verändern.

Gesellschaftlichen Big Bang erzeugen

Vielleicht käme dem einen oder anderen auch in den Sinn, kurzfristig den öffentlich-rechtlichen Medien den Auftrag zu erteilen, einen CORONA-Spielfilm aufzusetzen, der der Bevölkerung die Auswirkungen dieser Pandemie drastisch vor Augen führt und dadurch die gesellschaftliche Diskussion auf eine ganz andere Ebene hebt. Denn die eigentliche und vor allem breite Auseinandersetzung mit gravierendem gesellschaftlichem Fehlverhalten wie z.B. dem Nationalsozialismus wurde in Deutschland auch erst nach der Ausstrahlung der Holocaust-Serie Ende der Siebziger Jahre – also mehr als 3 Jahrzehnte später – geführt.

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Die letzten Tage und Wochen während des Lockdowns hatte ich deutlich mehr Zeit und Gelegenheit, dem politischen und medialem Treiben hier in Deutschland zu folgen. Dabei habe ich Folgendes festgestellt:

  • Die verschärften CORONA-Regeln sind sicherlich notwendig, aber die Gefolgschaft der Gesellschaft hierfür schwindet.
  • Zudem scheint es insbesondere bei den systemkritischen Berufen in Krankenhäusern und Alten-/ Pflegeheimen, eine sehr hohe Anzahl von Impfverweigerern zu geben.

Das hat wiederum natürlich auch viel mit der entsprechenden Informationspolitik zu tun. Aber vor allem auch mit immer weniger nachvollziehbaren Vorgaben, die zumeist als Bitten formuliert sind. Und wenn der Gesundheitsminister es dann auch noch als Erfolg verkündet, dass aus einem Gläschen Impfserum nun anstatt 5 sogar 6 Impfdosen gewonnen werden können und dadurch die Impfdosen signifikant gesteigert werden können, dann irritiert mich dies ungemein. Weil das ist die Mikro-Ebene, die ein Minister der Durchführungsebene überlassen sollte. Zumal das sicherlich nicht aktuell die größten Sorgen und Nöte der Menschen hier widerspiegelt.

Wesentliche Leistung der Führung durch die CORONA-Krise

Damit komme ich nun auch zum Kern: Was ist eigentlich die wesentliche Aufgabe der Regierung zur Zeit? Aus meiner Sicht ganz einfach: So schnell wie möglich sicherstellen, dass die Gesellschaft weitestgehend gegen CORONA immunisiert wird und dazu zunächst die Arbeit vor allem auf die besonders Schutzbedürftigen konzentriert, um das unsägliche Sterben und Leiden an den Folgen der CORONA-Infektion zu überwinden. Das sind die wesentlichen Voraussetzungen für ein doch dann wieder offenes Leben. Dazu müssen aber die Bedürfnisse der Hauptbetroffenen in den Krankenhäusern, den Alten- und Pflegeheimen, den Familien und auch den Schulen und Unternehmen ausreichend Berücksichtigung finden.

Die Medien sind gegenwärtig rasch dabei, für irgendeinen Fehler rasch einen Schuldigen zu finden, und ihn dann flugs an den Pranger zu stellen. Die Opposition greift das dies gerne auf und knüppelt ebenfalls – insbesondere im Wahljahr 2021. Und warum ist das so? Weil hier im Abstand von wenigen Wochen, die Regierenden des Bundes und der Länder sich treffen und immer wieder neue Maßnahmen vereinbaren, die dann bereits am nächsten Tag schon wieder anders interpretiert und umgesetzt werden. Aber auch dafür kann ich noch Verständnis aufbringen, da diese Krisen-Situation für die meisten Verantwortlichen nach wie vor neu und ungewohnt ist. Zumal weiter kaum echte Krisen-Management-Expertise vorhanden ist.

Allerdings stelle ich mir hierzu schon die Frage, was die Masse an gewählten Parlamentariern und Führungskräften in den Verwaltungen nun bereits seit Wochen so den ganzen lieben Tag treiben, da ja durch die ganzen Maßnahmen auch deren Arbeit deutlich eingeschränkt worden ist? Zumal diese alle über die Steuerabgaben der Bürger und Unternehmen finanziell prima alimentiert werden.

Rolle öffentlicher Führungskräfte

Mich würde schon interessieren, ob z.B. die direkt gewählten Abgeordneten entweder alleine oder gemeinsam mit Führungskräften aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie ggf. sogar gemeinsam mit Medienvertretern und Vertretern der unterschiedlichen Glaubensrichtungen das unmittelbare Gespräch mit den Betroffenen wirklich suchen und vor allem auch kritisch-reflektierend führen? Wer von diesen öffentlichen Führungskräften oder Meinungsmachern geht gezielt auf die Betroffenen zu, erklärt die getroffen Maßnahmen und kommt somit mit den betroffenen Bürgern und damit mit dem Souverän in aufrechte Gespräche. Und wer von diesen Verantwortlichen informiert sich dabei auch immer wieder – entweder unmittelbar vor Ort oder via Video-Meetings – über die aktuellen Sorgen und Nöte und sucht dazu die direkte Kommunikation zu den Betroffenen in den Krankenhäusern, Alten-/ Pflegeheimen, Familien und Schulen sowie den Unternehmen – und auch den Flüchtlingsunterkünften?

Umgang mit Impfverweigerern

Dadurch müsste doch dann sehr rasch ein deutlich konkreteres Meinungsbild der Gesellschaft entstehen – insbesondere auch zu dem Thema der Impfverweigerer. Denn diese müssen über ihre Folgen nicht wie Jugendliche über Verhütungsmethoden aufgeklärt werden, sondern vielmehr mit den möglichen Folgen ihrer Verweigerungshaltung konsequent konfrontiert werden. Dadurch würde der Druck und vor allem der Rechtfertigungsdruck deutlich auf diese Bevölkerungsgruppe – von der dann künftig wohl die größte Ansteckungsgefahr ausgehen wird – erhöht. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich die Regierenden weiter nicht zu einer allgemeinen Impfpflicht entschließen können.

Wenn dies wirklich Fakt ist, dann muss dazu rasch und energisch gegengesteuert werden. Ansonsten werden hier noch ganz andere Risiken auftreten, wie z.B. das ein Impfverweigerer eine Kollegin oder Kollegen ansteckt, die bzw. der dadurch einen erheblichen Schaden erleidet und dazu künftig dann auch zur Verantwortung gezogen wird.

Digitale Bildung

Gleiches gilt auch für das Thema Lernen auf Distanz als Ersatz zum Präsensunterricht. Hier sind wir unverändert in der digitalen Steinzeit – obwohl es auch in diesem Bereich bereits ganz tolle Ansätze und Möglichkeiten gibt, die rasch umgesetzt werden könnten, wenn man es nur wollte. Dann würde sicherlich innerhalb weniger Wochen sichergestellt, dass jede Schule in Deutschland über ausreichend WLAN-Kapazitäten verfügt, als Grundvoraussetzung für digitalen Unterricht.

Das Festhalten an der Parole, dass Präsensunterricht die beste Bildungsmethode ist, passt heutzutage schon nicht mehr und wird vor allem den Herausforderungen der Digitalisierung als wesentlichem Treiber gesellschaftlicher Veränderung in keinster Weise gerecht. Bringen Sie Lehrer und Schüler digital zusammen und schaffen Sie digitale Lernräume für alle Beteiligten.

Familien mit Kindern

Gleiches gilt auch für die Familien mit Kindern – insbesondere in den Ballungsräumen und sozialen Brennpunkt-Regionen. Wie kann diesen Menschen wirkungsvoll geholfen werden, die nächsten Monate noch weiter durchzuhalten? Warme Worte und das ständige Wiederholen von Appellen und Bitten wird hier nicht helfen, sondern vermutlich im Gegenteil zu noch mehr Verdruss führen. Demonstrieren sie glaubwürdig Empathie, in dem sie in den Kern der Gesellschaft vordringen und sich den dortigen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Zudem haben sie die Möglichkeit der echten transparenten Kommunikation indem sie zeigen, dass auch sie hinter den getroffenen Maßnahmen der Regierung stehen, oder diese ggf. anpassen werden, sofern dies erforderlich sein sollte.

Vor allem aber würden sie dann auch ein starkes und unverblümtes Feedback von den Frauen bekommen, die aufgrund der Rollenverteilungen sicherlich die höhere körperliche und emotionale Belastung an dieser Situation tragen. Auch das wäre wertschätzendes und vor allem motivierendes Verhalten, dass sie dann sicherlich auch gerne im Rahmen ihrer Berichterstattung aufgreifen dürften.

Systemrelevante Berufe

Gleiches gilt aber sicherlich auch für die Vergütung der systemrelevanten Berufe, die es rasch und unkompliziert zu fördern gilt. Vor allem das Pflegepersonal kommt mehr und mehr an die Grenzen. Dann würde auch deutlich, dass einige warme Worte und einmalige Zulagen bei diesen Menschen wenig Freude und vor allem kaum Wertschätzung auslösen, wenn demgegenüber weiter zu wenige Pflegepersonal vorhanden ist und der gesamte öffentliche Dienst an Gehaltssteigerungen partizipiert, obwohl gleichzeitig viele Arbeitsplätze bedroht sind und diese mittels Kurzarbeit nun schon über Monaten gestützt werden.

Vor allem hätten sie aber die Möglichkeit, echte Wertschätzung im unmittelbaren Dialog miteinander auszudrücken. Denn echtes Interesse an deren Sorgen & Nöte ist für viele schon ein großer Dank. Zudem würde dabei sicherlich auch sehr rasch deutlich, welche zusätzliche Vergütungen und Ressourcen notwendig wären, damit die persönlichen Belastungen nicht nur reduziert, sondern auch fair auf weitere Schultern verlagert werden können.

Die Unternehmen beteiligen

Nach wie vor gibt es viele Unternehmen, die Ihren Mitarbeitern kein Home Office oder mobiles Arbeiten ermöglichen wollen, obwohl sie es – zumindest für eine Vielzahl an Berufen und Tätigkeiten – könnten. Dadurch zwingen sie ihre Mitarbeiter jeden Arbeitstag dazu, in die Unternehmen zu pendeln und setzen sie und sich dadurch unnötigerweise einem erhöhten Infektions-Risiko aus. Erklären sie doch den Verantwortlichen und Betriebsräten die Alternativen und zeigen sie deren Vorteile auf.

Vor allem aber werben sie darum, dass mobiles Arbeiten – außerhalb von Produktionsbereichen – eine Selbstverständlichkeit wird, ohne dabei auch deren Nachteile zu verschweigen. Und sie werden sehen, auch dadurch werden sich Perspektiven bei allen Beteiligten verändern.

Gesellschaftlichen Big Bang erzeugen

Vielleicht käme dem einen oder anderen auch in den Sinn, kurzfristig den öffentlich-rechtlichen Medien den Auftrag zu erteilen, einen CORONA-Spielfilm aufzusetzen, der der Bevölkerung die Auswirkungen dieser Pandemie drastisch vor Augen führt und dadurch die gesellschaftliche Diskussion auf eine ganz andere Ebene hebt. Denn die eigentliche und vor allem breite Auseinandersetzung mit gravierendem gesellschaftlichem Fehlverhalten wie z.B. dem Nationalsozialismus wurde in Deutschland auch erst nach der Ausstrahlung der Holocaust-Serie Ende der Siebziger Jahre – also mehr als 3 Jahrzehnte später – geführt.