Vernetzte Plattformen

7 Fakten über das Internet der Dinge

Wie ich bereits in meinem früheren Artikel Wie das Internet der Dinge zukünftige Produktionssysteme gestalten wird erwähnt habe, bezeichnet das Internet der Dinge (engl. Internet of Things ,,IoT“) die Vernetzung von Gegenständen mit Hilfe des Internets. So können diese Gegenstände über das Internet kommunizieren und verschiedene Aufgaben selbstständig ausführen. Aber das ist nicht das einzige, was Sie über das Internet der Dinge wissen sollten. Bestimmt haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie hoch die Datensicherheit für Ihr Unternehmen ist und wie hoch das Potenzial des IoT wirklich ist – dann sind Sie hier genau richtig!

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1. Das Internet der Dinge ist Chance und Herausforderung für das gesamte Unternehmen


In der Vergangenheit galt das Internet der Dinge oft als technologische Herausforderung. Um das volle Potenzial des IoT ausschöpfen zu können, benötigt es aber nicht nur den Entschluss des CIOs und die Unterstützung der IT und der Techniker. Es erfordert eine Reihe von Änderungen vieler Geschäftspraktiken. Durch die Verbindung einer Windenergieanlage mit dem Internet können beispielsweise Daten an Manager gesendet werden. Sie informieren die Manager darüber, wann eine Wartung erforderlich ist oder ob Optimierungsmöglichkeiten bestehen. Wenn jedoch die dafür erforderlichen Management- und Wartungs-Geschäftsprozesse nicht fähig sind, z. B. die Lieferkette kein Ersatzteil liefern kann, kann man die Vorzüge des IoT schlecht realisieren.

2. Es gibt mehr Geschäftsmodelle für Abonnements


„Power by the hour“ – ein Konzept von Rolls Roys, das es seit Jahrzehnten für hochkomplexe, teure Maschinen wie Flugzeugmotoren gibt. Verschiedene  Produkte werden nach diesem Konzept nicht nur verkauft, sondern können auch stunden- oder jahresweise vermietet werden. Auch vernetzte Vermögenswerte zu vermieten gewinnt immer weiter an Bedeutung. So vermieten Unternehmen zunehmend auch immer kostengünstigere Vermögenswerte wie Wasserpumpen- oder Druckluftdienstleistungen stundenweise. Dies kann Verkäufer und Käufer zu finanziellen Gewinnen führen.

Ein anderes Geschäftsmodell besteht daraus, nicht nur günstige Produkte wie Lebensmittel und Toilettenartikel im Abonnement anzubieten, sondern auch Produkte mit höherem Wert (z. B. Geräte und Computer). Der Erfolg dieses Geschäftsmodells könnte darauf zurückzuführen sein, dass diese Vermögenswerte im Vergleich zu Industrieanlagen eine kürzere Lebensdauer haben und so durch Leasing ein ähnlich hoher Nutzen erzielt werden kann ohne dass eine vorausschauende Wartung notwendig ist.

3. In der Schwerindustrie weht ein günstiger Wind


Das „industrielle Internet“ ist real. Schon heute hat das Internet für Produzenten aller Bereiche eine bedeutende Stellung. Besonders, hoch sind die Auswirkungen in fortgeschrittenen Branchen wie der Automobilindustrie, komplexen Maschinen und der diskreten Fertigung. Ob es darum geht, Produkte, die sie herstellen und verkaufen, miteinander zu verbinden oder verbundene Produkte zu einer effizienteren Wertschöpfungskette zu kombinieren – Unternehmen in den Schwerindustrien sind führend darin, Wert aus dem Internet der Dinge zu ziehen.

Laut McKinsey & Company hat ein weltweit führendes Energieunternehmen IoT-Anwendungen im Rahmen eines umfassenderen Programms zur Prozess- und Technologieverbesserung eingesetzt, um die Produktionskosten in fünf Jahren um 33 Prozent zu senken. In den letzten drei Jahren sparten sie mehr als 9 Milliarden US-Dollar an Kapitalkosten ein. Die Anwendung von IoT-fähigen Analysen auf Bohrlochdaten hätte dem Unternehmen auch geholfen, den Ertrag ausgereifter Ölquellen zu steigern.


Smart Home

4. Der Hype um das vernetzte Zuhause hat gerade erst begonnen


Das vernetzte Zuhause ist seit mehr als 25 Jahren ein kommerziell erhältliches Konzept. Der Hype beginnt aber jetzt erst. Mit Alexa und Google Assistant haben Amazon und Google eine kritische Masse erreicht.  Alexa und Google Assistant agieren als „Kontrollpunkt“ für das Eigenheim. Dadurch sind beide Unternehmen trotz einiger Sicherheits- und Datenschutzbedenken zunehmend in die Art und Weise integriert, wie wir in unseren Häusern leben und arbeiten. Frühere Versuche anderer Unternehmen hatten weniger Erfolg, da sie im Vergleich zu teuer, zu kompliziert und weniger zukunftssicher waren. Insbesondere jüngere Verbraucher verwenden diese Geräte, um Einkäufe zu tätigen, die Unterhaltung zu steuern, Thermostat und Beleuchtung einzustellen und sogar Kaffee zuzubereiten. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die IoT-Strategien, da Hersteller und Einzelhändler ihre Produkte und Dienstleistungen nun auch so positionieren, dass wir sie in vernetzte Haushalte integrieren können.

5. Chinesische IoT-Unternehmen beginnen, weltweit Fuß zu fassen


Viele westliche Start-ups und große Unternehmen möchten einen kleinen Teil der beeindruckend großen IoT-Marktchance in China nutzen. Doch dies gestaltet sich schwieriger als erwartet. Nationale Unternehmen beherrschen derzeit viele Märkte im IoT-Bereich Chinas. Beispielsweise bildet Alibaba Cloud Chinas größte Cloud-Infrastruktur als Service (IaaS), Xiaomi ist Chinas größter Handyproduzent und Ayla ist chinesischer Marktführer für Smarthome, vernetzte HLK-Systeme und Geräte. Diese chinesischen IoT-Unternehmen haben globale Ambitionen und folgen chinesischen Industrieunternehmen, die sich globalisieren und die Belt & Road Initiative unter Staatspräsident Xi Jinping zum Auf- und Ausbau interkontinentaler Handels- und Infrastruktur-Netze zwischen der VR China und über 60 weiteren Ländern Afrikas, Asiens und Europas unterstützen.

6. Cyber-Angriffe werden das Internet der Dinge nicht stoppen


Cyber-Sicherheit ist das oberste Gebot für praktisch jedes Unternehmen, das sich mit IoT befasst. In der Studie ,,Wirtschaftsschutz 2018“ von Bitkom gaben 68 Prozent der Industrieunternehmen an in  den vergangenen zwei Jahren Opfer von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage gewesen zu sein. CyberKriminalität ist also ein anhaltendes Risiko, das Sicherheit und Sorgfalt erfordert. Allerdings schränken selbst Unternehmen, die angegriffen und erheblich beschädigt wurden, ihre IoT-Aktivitäten größtenteils nicht wesentlich ein. Kurz gesagt, Cyber-Sicherheit ist eine weitere große Investition, sollte aber in den meisten Fällen kein Hindernis für die Einführung des Internets der Dinge sein.

7. Künstliche Intelligenz verhilft dem Internet der Dinge zum Durchbruch


Bereits in den 1960er Jahren entwickelten Forscher Künstliche Intelligenz in einfacher Form. Doch erst seit wenigen Jahren können wir sie in realen Anwendungsfälle der Geschäftswelt einsetzen. Insbesondere im Bereich des maschinellen Lernens konnten große Erfolge erzielt werden. Auch die Akzeptanz gegenüber der Künstlichen Intelligenz nimmt stetig zu. Künstliche Intelligenz bietet dem Internet der Dinge die Möglichkeit, die anfallenden Daten besser als jemals zuvor zu analysieren, abzubilden und Verbesserungen vorzunehmen.