Schwerpunkt BMC: Cost Structure (Kostenstruktur)

Der Baustein „Cost Structure“ bzw. „Kostenstruktur“ beschreibt im Business Model Canvas die wichtigsten Kosten, die für ein Unternehmen bei der Ausführung eines Geschäftsmodells anfallen (Umsatzerlöse abzgl. Kosten gleich Gewinn). 

Kostenstruktur


Das Generieren und Vermitteln von Werten, die Beziehungspflegen mit Kunden und das Schaffen von Umsatz sind mit zahlreichen Aufwänden, und somit auch Kosten, verbunden. Diese können relativ einfach ermittelt werden, nachdem die Schlüsselaktivitäten, -partner und -ressourcen festgelegt bzw. identifiziert wurden.

 

Zusammenspiel von Kostenstrukturen (blaue Venen) und Einnahmequellen (rote Arterien)

 

Manche Geschäftsmodelle erzeugen allerdings höhere Aufwände und Kosten als andere. Sogenannte „Billiganbieter“ haben ihre Geschäftsmodelle konsequent auf niedrigen bis sehr niedrigen Kostenstrukturen aufgebaut.

Jedes Unternehmen muss sich daher die Frage stellen: Welches sind die wichtigsten Aufwände/ Kosten, die mit dem jeweiligen Geschäftsmodell verbunden sind?  Die Antworten auf diese Frage ermöglichen es dem Unternehmen, aus jedem Kundensegment eine oder mehrere Einnahmequellen zu erzeugen.

Weitere Leitfragen

  • Welche Schlüsselaktivitäten sind am teuersten?
  • Welche Schlüsselpartnerschaften sind am teuersten?
  • Welche Schlüsselressourcen sind am teuersten?


 

Kostenstruktur

Erschließen der Kostenstruktur


Grundsätzlich sollten die Aufwände und damit verbundenen Kosten bei jedem Geschäftsmodell minimiert werden. Aber für einige Geschäftsmodelle sind geringe Aufwände und Kosten wichtiger als für andere. Daher kann es oftmals sinnvoll sein, grundsätzlich zwischen kosten- und wertorientierten Geschäftsmodellen zu unterscheiden. Viele Geschäftsmodelle bewegen sich zwischen diesen beiden Polen:

Kostenorientierte Geschäftsmodelle


Diese Geschäftsmodelle haben ihren Schwerpunkt auf der Kostenminimierung – wann und wo immer es möglich ist. Hier geht es also um das Schaffen und Aufrechterhalten schlanker Kostenstrukturen. Dazu kommen dann niedrigpreisige Wertangebote, höchste Automatisierung und umfassendes Outsourcing zum Einsatz.

Wertorientierte Geschäftsmodelle


Diesen Geschäftsmodellen geht es weniger um den Kostenzusammenhang sondern vielmehr auf die eigentliche Wertschöpfung. Die Voraussetzung hierfür sind erstklassige Wertangebote und ein sehr hohes Maß an persönlichem Serrvice.

 

Merkmale unterschiedlicher Kostenstrukturen


Kostenstrukturen weisen normalerweise folgende Merkmale auf:

  • Fixkosten, die ungeachtet der hergestellten Warenmenge oder Dienstleistung gleich bleiben. Hierzu zählen u.a. Gehälter, Löhne, Mieten und Infrastrukturaufwände. Insbesondere produzierende Unternehmen zeichnen sich durch einen hohen Anteil fester Kosten aus.
  • Variable Kosten, die sich proportional zum Umfang der hergestellten Güter oder Dienstleistungen verändern. Insbesondere Eventagenturen, die z.B. Musikfestivals organisieren, sind durch einen hohen Anteil varibaler Kosten gekennzeichnet.
  • Mengenvorteile, sind Vorzüge, die ein Unternehmen mit wachsender Produktionsmenge genießt. Größere Unternehmen profitieren deshalb auch sehr oft von deutlich geringeren Mengeneinkaufspreisen. Dadurch können die Durchschnittskosten je Einheit sinken, desto mehr der Durchsatz ansteigt.
  • Verbundvorteile sind weitere Vorzüge, die ein Unternehmen mit größerer betrieblicher Bandbreite genießen kann. Dies erfolgt z.B. dadurch, dass dieselben Marketingaktivitäten oder Distributionskanäle für verschiedene Produkte und/ oder Dienstleistungen genutzt werden.


 

Weitere Details hierzu und zu den anderen Canvas-Elemenenten finden Sie auf guerilla.fm