Inhaltsverzeichnis

Ich konnte und wollte ja nicht glauben, was sich letzte Woche in Deutschland und der Medienlandschaft abspielte. Artikel und Kommentarspalten einschlägiger Online-Medien brachten mich wirklich zur Weißglut. Unter Federführung der einzig wahren Boulevardzeitung BILD wird eine Partei – und ganz besonders eine bestimmte Person – öffentlich demontiert, weil… Ja warum eigentlich? Für die bloße Empfehlung, einen fleischfreien Tag in deutschen Kantinen einzuführen. Einschlägiges und alles dominierendes Gegenargument: Ich würde ja einen Tag auf Fleisch verzichten, ich möchte es aber nicht von den Grünen befohlen bekommen. Das sei Bevormundung, manch einer wollte gar von Freiheitsberaubung sprechen. Was für eine Heuchelei. 

 

vegetarismus

 

Wir sind es doch, die so gern mit dem Finger auf andere zeigen, wenn es um Dinge wie Umweltschutz, Menschenrechte, Ausbeutung, etc. geht. Aber wehe jemand will sich an unserem eigenen Lebensstandard vergreifen, der ebenfalls maßgeblich für Umweltschäden, Ausbeutung und Ressourcenverschwendung verantwortlich ist. Fleisch auf dem Telller und 180 auf der Autobahn. Diese Dinge sind unantastbar. Ich will hier kein Plädoyer für den Vegetarismus halten. Denn jeder der sich dreißig Minuten intensiv mit dem Thema beschäftigt, weiß, wie dystopisch sich der wachsende Fleischkonsum auf Natur, Umwelt und die hungernden Menschen auf der Südhalbkugel auswirkt – eine der größten, wenn nicht die größte Ressourcenverschwendung unserer Zeit.

Aber belassen wir es dabei. Es geht hier schließlich um die oftmals propagierte und doch noch nie in solchem Ausmaß zutage getretene Doppelmoral dieser, unserer Gesellschaft. Die zeigt sich eben auch noch in einem anderen Punkt der Sache: Wir werfen unseren Politikern so gern ihre Ich-Bezogenheit vor. Werfen ihnen Eigeninteresse und entsprechendes Desinteresse gegenüber den Problemen der Bevölkerung und der Welt vor. Wo ist im aktuellen Wahlkampf die Initiative, mag sich mancher fragen? Die letzte Woche hat doch sehr schön gezeigt, warum Politiker Angst davor haben müssen, Initiative zu zeigen. Renate Künast hat es gewagt und wurde bitterböse bestraft. Jede Initiative der Politik ließe sich theoretisch als Bevormundung auslegen. Denn jede Entscheidung, die dem Menschen durch ein Gesetz oder eine Regelung abgenommen wird, ist eine Bevormundung (und dabei sollte der Veggie-Day weder per Gesetz noch als Pflicht eingeführt werden, sondern nur eine Empfehlung sein). Dass ich nicht besoffen mit dem Auto fahren darf, ist auch eine Bevormundung durch den Staat. Schließlich könnte ich auch einfach selbst entscheiden, ob ich mich noch in der Lage fühle Auto zu fahren. Das ist aber was anderes – denn da geht es ja um Menschenleben? Nun ja, bei der unbedingt notwendigen Verminderung des Fleischkonsums auf der Welt geht es auch um Menschenleben, nur nicht primär um das eigene. Doch um das zu verstehen, müssten die Menschen hierzulande selbst mal über das Eigeninteresse, dass sie den Politikern vorwerfen, hinauskommen und den Blick über den Tellerrand aus ihrer eigenen Komfortzone wagen.

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Ich konnte und wollte ja nicht glauben, was sich letzte Woche in Deutschland und der Medienlandschaft abspielte. Artikel und Kommentarspalten einschlägiger Online-Medien brachten mich wirklich zur Weißglut. Unter Federführung der einzig wahren Boulevardzeitung BILD wird eine Partei – und ganz besonders eine bestimmte Person – öffentlich demontiert, weil… Ja warum eigentlich? Für die bloße Empfehlung, einen fleischfreien Tag in deutschen Kantinen einzuführen. Einschlägiges und alles dominierendes Gegenargument: Ich würde ja einen Tag auf Fleisch verzichten, ich möchte es aber nicht von den Grünen befohlen bekommen. Das sei Bevormundung, manch einer wollte gar von Freiheitsberaubung sprechen. Was für eine Heuchelei. 

 

vegetarismus

 

Wir sind es doch, die so gern mit dem Finger auf andere zeigen, wenn es um Dinge wie Umweltschutz, Menschenrechte, Ausbeutung, etc. geht. Aber wehe jemand will sich an unserem eigenen Lebensstandard vergreifen, der ebenfalls maßgeblich für Umweltschäden, Ausbeutung und Ressourcenverschwendung verantwortlich ist. Fleisch auf dem Telller und 180 auf der Autobahn. Diese Dinge sind unantastbar. Ich will hier kein Plädoyer für den Vegetarismus halten. Denn jeder der sich dreißig Minuten intensiv mit dem Thema beschäftigt, weiß, wie dystopisch sich der wachsende Fleischkonsum auf Natur, Umwelt und die hungernden Menschen auf der Südhalbkugel auswirkt – eine der größten, wenn nicht die größte Ressourcenverschwendung unserer Zeit.

Aber belassen wir es dabei. Es geht hier schließlich um die oftmals propagierte und doch noch nie in solchem Ausmaß zutage getretene Doppelmoral dieser, unserer Gesellschaft. Die zeigt sich eben auch noch in einem anderen Punkt der Sache: Wir werfen unseren Politikern so gern ihre Ich-Bezogenheit vor. Werfen ihnen Eigeninteresse und entsprechendes Desinteresse gegenüber den Problemen der Bevölkerung und der Welt vor. Wo ist im aktuellen Wahlkampf die Initiative, mag sich mancher fragen? Die letzte Woche hat doch sehr schön gezeigt, warum Politiker Angst davor haben müssen, Initiative zu zeigen. Renate Künast hat es gewagt und wurde bitterböse bestraft. Jede Initiative der Politik ließe sich theoretisch als Bevormundung auslegen. Denn jede Entscheidung, die dem Menschen durch ein Gesetz oder eine Regelung abgenommen wird, ist eine Bevormundung (und dabei sollte der Veggie-Day weder per Gesetz noch als Pflicht eingeführt werden, sondern nur eine Empfehlung sein). Dass ich nicht besoffen mit dem Auto fahren darf, ist auch eine Bevormundung durch den Staat. Schließlich könnte ich auch einfach selbst entscheiden, ob ich mich noch in der Lage fühle Auto zu fahren. Das ist aber was anderes – denn da geht es ja um Menschenleben? Nun ja, bei der unbedingt notwendigen Verminderung des Fleischkonsums auf der Welt geht es auch um Menschenleben, nur nicht primär um das eigene. Doch um das zu verstehen, müssten die Menschen hierzulande selbst mal über das Eigeninteresse, dass sie den Politikern vorwerfen, hinauskommen und den Blick über den Tellerrand aus ihrer eigenen Komfortzone wagen.