Inhaltsverzeichnis
Der Begriff „Digital Native“ hat sich inzwischen etabliert. Kurz zur Erinnerung: Digital Natives (dt. digitale Eingeborene) sind die Menschen, die mit den digitalen Techniken, sprich Computern, Internet, Handys und MP3-Playern aufgewachsen sind (wiki). Ich zähle mich selbst auch zu den Digital Natives. Seit der Grundschule interessiere ich mich für PCs, habe dem ISDN-Anschluss entgegen gefiebert, war vollkommen aus dem Häuschen als DSL endlich ruckelfreies Zocken im Internet möglich machte. Ich bin natürlich bei Facebook, Xing und Linkedin, habe einen eigenen Blog, eine Website, twittere und bin immer auf der Suche nach einem neuen virtuellen Sandkasten, in dem ich mich austoben kann. Aktuell ist das torial.com. Mittlerweile kann ich nicht mehr alle Netzwerke und Profile in vollem Umfang bedienen, was ich allerdings nicht einmal als Problem ansehe. Das Problem ist vielmehr, dass mir dieses Web 2.0 Ding langsam Angst macht. Die Datensammelwut der Konzerne macht mir Angst. Die Größe des Raumes, den diese Medien im täglichen Leben einnehmen, macht mir Angst. Das gefällt mir nicht, um es mit den Worten zu sagen, die durch Facebook zu neuer Berühmtheit gelangten.
Whatsapp: „Zuletzt gesehen am 09.03.2013 um 14:15 Uhr.“
Da gibt es diesen tollen kleinen Nachrichtendienst namens Whatsapp, der mittlerweile auf einem Großteil der Smartphones zu finden ist. Mit Whatsapp lassen sich Nachrichten über das mobile Internet verschicken. Es funktioniert wie ein Chat, in dem alle Kontakte aus meinem Telefonbuch verfügbar sind, die ebenfalls diesen Dienst nutzen. Am Anfang waren es 15, mittlerweile sind es weit über 100. Total praktisch – ich muss nicht mehr für jede Nachricht zahlen, denn ich habe eine mobile Internetflatrate. Der Fluch des ganzen liegt darin, dass man sehen kann wann jemand zum letzten Mal online war. Ich bekomme also indirekt mit ob meine Nachricht schon vom Empfänger gesehen wurde oder nicht. Man kann nicht mehr „offline“ sein. Man kann sich der Kommunikation nicht mehr entziehen, ist gezwungen umgehend zu antworten. Theoretisch kann man auch einfach nicht antworten. Praktisch bekommt mein Gegenüber aber mit, dass ich bewusst nicht antworte und fragt „Warum?“ oder gleich „Warum antwortest du mir nicht? Ich sehe doch, dass du online warst?“ Das nervt. Ich will nicht erklären müssen, dass ich einfach mal meine Ruhe haben will.
Die Macht der Großen
Fakt ist, dass im Internet nur wenige große Akteure eine Rolle spielen. Allen voran: Google und Facebook. Diese zwei Unternehmen sammeln unendlich viele Daten über mich. Jeden Tag. Facebook kennt meine Freunde, meinen Lebenslauf, weiß welche Musik ich höre, was ich beruflich mache, was „mir gefällt“ und kennt die Orte, von denen aus ich mich einlogge, weiß damit also auch immer wo ich bin. Die Google-Maschine ist sogar noch ein bisschen perverser: Sie bekommt im Grunde die gleichen, wenn nicht sogar mehr Informationen, nur bin ich mir als User darüber viel weniger im Klaren. Ich schärfe mein Profil in der Google-Datenbank mit jeder Suchanfrage, ahnungslose Chrome-User werden sogar mit jedem Klick analysiert. Big Data. Wer kennt die Konsequenzen dieser Datensammlung? Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Google weiß, was ich suchen werde, noch bevor ich selbst es überhaupt weiß. Beide Datenkraken wissen zurzeit noch gar nicht, was sie mit diesen Informationen über ihre User anfangen sollen. Das ist unser bisheriges Glück. Alles ist Potenzial. Wer als erstes einen Weg findet, diese Daten angemessen zu monetarisieren, ist der Sieger. Man kann sich natürlich gegen das Tracking wehren. Wie? Einfach mal googeln – welch Ironie.
Google Glass
Kommen wir zum heiß diskutierten Megagadget 2014, das mich überhaupt erst auf den Gedanken gebracht hat, ich könnte Technologiepessimist geworden sein. Google Glass. Die Brille, die unserem Blickfeld ein kleines Display hinzufügt, indem wir mal kurz unsere Emails checken können. Anderes Szenario: Wir blicken auf den Kölner Dom, die Kamera in der Brille sieht den Dom ebenfalls und spuckt uns die passenden Hintergrundinfos. Der 24/7 Reiseführer. Mir bereitet es weniger Sorgen, selbst so ein Gerät zu benutzen, als von Leuten umgeben zu sein, die das tun. Wenn mir jemand mit Google-Brille gegenübersitzen wird, weiß ich nicht, ob er gerade ein Video macht oder unser Gespräch aufzeichnet und diese Daten womöglich nachher auf irgendeinem Server landen. Klingt alles total futuristisch, ist aber schon Realität, nur noch nicht verkaufsfertig. Ich bin einerseits sehr neugierig auf dieses Ding, andererseits aber auch sehr sehr skeptisch.
Vielleicht sind wir digitalen Eingeborenen gerade dabei, uns im heimischen Datendschungel, den wir seit Kindertagen kennen, zu verlaufen. Naja; jetzt tobe ich mich erstmal noch ein bisschen an meinem neuen torial-Profil aus.
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Der Begriff „Digital Native“ hat sich inzwischen etabliert. Kurz zur Erinnerung: Digital Natives (dt. digitale Eingeborene) sind die Menschen, die mit den digitalen Techniken, sprich Computern, Internet, Handys und MP3-Playern aufgewachsen sind (wiki). Ich zähle mich selbst auch zu den Digital Natives. Seit der Grundschule interessiere ich mich für PCs, habe dem ISDN-Anschluss entgegen gefiebert, war vollkommen aus dem Häuschen als DSL endlich ruckelfreies Zocken im Internet möglich machte. Ich bin natürlich bei Facebook, Xing und Linkedin, habe einen eigenen Blog, eine Website, twittere und bin immer auf der Suche nach einem neuen virtuellen Sandkasten, in dem ich mich austoben kann. Aktuell ist das torial.com. Mittlerweile kann ich nicht mehr alle Netzwerke und Profile in vollem Umfang bedienen, was ich allerdings nicht einmal als Problem ansehe. Das Problem ist vielmehr, dass mir dieses Web 2.0 Ding langsam Angst macht. Die Datensammelwut der Konzerne macht mir Angst. Die Größe des Raumes, den diese Medien im täglichen Leben einnehmen, macht mir Angst. Das gefällt mir nicht, um es mit den Worten zu sagen, die durch Facebook zu neuer Berühmtheit gelangten.
Whatsapp: „Zuletzt gesehen am 09.03.2013 um 14:15 Uhr.“
Da gibt es diesen tollen kleinen Nachrichtendienst namens Whatsapp, der mittlerweile auf einem Großteil der Smartphones zu finden ist. Mit Whatsapp lassen sich Nachrichten über das mobile Internet verschicken. Es funktioniert wie ein Chat, in dem alle Kontakte aus meinem Telefonbuch verfügbar sind, die ebenfalls diesen Dienst nutzen. Am Anfang waren es 15, mittlerweile sind es weit über 100. Total praktisch – ich muss nicht mehr für jede Nachricht zahlen, denn ich habe eine mobile Internetflatrate. Der Fluch des ganzen liegt darin, dass man sehen kann wann jemand zum letzten Mal online war. Ich bekomme also indirekt mit ob meine Nachricht schon vom Empfänger gesehen wurde oder nicht. Man kann nicht mehr „offline“ sein. Man kann sich der Kommunikation nicht mehr entziehen, ist gezwungen umgehend zu antworten. Theoretisch kann man auch einfach nicht antworten. Praktisch bekommt mein Gegenüber aber mit, dass ich bewusst nicht antworte und fragt „Warum?“ oder gleich „Warum antwortest du mir nicht? Ich sehe doch, dass du online warst?“ Das nervt. Ich will nicht erklären müssen, dass ich einfach mal meine Ruhe haben will.
Die Macht der Großen
Fakt ist, dass im Internet nur wenige große Akteure eine Rolle spielen. Allen voran: Google und Facebook. Diese zwei Unternehmen sammeln unendlich viele Daten über mich. Jeden Tag. Facebook kennt meine Freunde, meinen Lebenslauf, weiß welche Musik ich höre, was ich beruflich mache, was „mir gefällt“ und kennt die Orte, von denen aus ich mich einlogge, weiß damit also auch immer wo ich bin. Die Google-Maschine ist sogar noch ein bisschen perverser: Sie bekommt im Grunde die gleichen, wenn nicht sogar mehr Informationen, nur bin ich mir als User darüber viel weniger im Klaren. Ich schärfe mein Profil in der Google-Datenbank mit jeder Suchanfrage, ahnungslose Chrome-User werden sogar mit jedem Klick analysiert. Big Data. Wer kennt die Konsequenzen dieser Datensammlung? Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Google weiß, was ich suchen werde, noch bevor ich selbst es überhaupt weiß. Beide Datenkraken wissen zurzeit noch gar nicht, was sie mit diesen Informationen über ihre User anfangen sollen. Das ist unser bisheriges Glück. Alles ist Potenzial. Wer als erstes einen Weg findet, diese Daten angemessen zu monetarisieren, ist der Sieger. Man kann sich natürlich gegen das Tracking wehren. Wie? Einfach mal googeln – welch Ironie.
Google Glass
Kommen wir zum heiß diskutierten Megagadget 2014, das mich überhaupt erst auf den Gedanken gebracht hat, ich könnte Technologiepessimist geworden sein. Google Glass. Die Brille, die unserem Blickfeld ein kleines Display hinzufügt, indem wir mal kurz unsere Emails checken können. Anderes Szenario: Wir blicken auf den Kölner Dom, die Kamera in der Brille sieht den Dom ebenfalls und spuckt uns die passenden Hintergrundinfos. Der 24/7 Reiseführer. Mir bereitet es weniger Sorgen, selbst so ein Gerät zu benutzen, als von Leuten umgeben zu sein, die das tun. Wenn mir jemand mit Google-Brille gegenübersitzen wird, weiß ich nicht, ob er gerade ein Video macht oder unser Gespräch aufzeichnet und diese Daten womöglich nachher auf irgendeinem Server landen. Klingt alles total futuristisch, ist aber schon Realität, nur noch nicht verkaufsfertig. Ich bin einerseits sehr neugierig auf dieses Ding, andererseits aber auch sehr sehr skeptisch.
Vielleicht sind wir digitalen Eingeborenen gerade dabei, uns im heimischen Datendschungel, den wir seit Kindertagen kennen, zu verlaufen. Naja; jetzt tobe ich mich erstmal noch ein bisschen an meinem neuen torial-Profil aus.