Motivationsmodelle
Motivation ist das A & O, um in der heutigen Arbeitswelt bestehen zu können. Wer motiviert ist, ist automatisch kreativer, innovativer und souveräner im Umgang mit alltäglichen Problemen und größeren Konfliktsituationen. Welche Motivationsmodelle gibt es also und was sagen sie uns konkret?
Motivationsmodelle
Einfaches Motivationsmodell
Das sogenannte einfache Motivationsmodell geht von der schlichten Annahme aus, dass das Handeln eines Menschen immer wieder äußere Anreize benötigt, wenn es sich ausschließlich auf äußere Ziele richtet. Ist das angepeilte Ziel hingegen ein inneres, wie beispielsweise anhaltende Zufriedenheit, wird auch die Motivation von Innen kommen und eine nie versiegende Quelle sein. Das einfache Motivationsmodell sieht in dieser Art von Motivation das Universalmittel, sowohl existenzielle Gefahrensituationen wie auch tagtägliche Routinearbeiten stets in der bestmöglichen Weise zu meistern.
Motivationsmodell nach Maslow
A.H. Maslow
Das Motivationsmodell nach A.H. Maslow, einem der wichtigsten Gründerväter der Humanistischen Psychologie, die als dritte Kraft zwischen krankheitsorientierter Psychoanalyse und behavioristischer Verhaltenstheorie eine Psychologie menschlicher Gesundheit anstrebte, ordnet die Gesamtheit menschlicher Bedürfnisse hierarchisch in fünf Kategorien. Physiologische, Sicherheits-, soziale, und Individualbedürfnisse bilden darin die Grundlagen für eine gelungene Selbstverwirklichung. Gemäß dieser Einteilung rät Maslow zur Erzielung von Motivation das Anreizen geeigneter Bedürfnisse, sodass durch den Antrieb zur Befriedigung dieser Bedürfnisse gleichzeitig das Erreichen des gesetzten Ziels gewährleistet ist. Banales Beispiel: Es fällt mir schwer, meine Wohnung aufzuräumen. Ich lade mir Gäste ein, damit ich gezwungen bin, vor deren Erscheinen zu putzen. Durch das Bedürfnis, meine Scham vor meinem Besuch zu vermeiden, habe ich gleichzeitig das Ziel erreicht, meine Wohnung aufzuräumen.
Ähnlich funktioniert das Motivationsmodell nach Herzberg. Auch hier ist eine Klassifikation der Motivationsziele möglich, wie sie bereits in der Bedürfnispyramide bei Maslow angelegt war. Herzbergs Theorie führt die Denkansätze von Maslow fort und optimiert sie unter dem Gesichtspunkt der Humanisierung der Arbeit (Stichwort „job-enrichment-Maßnahmen“).
Motivationsmodell nach Herzberg
Das Motivationsmodell nach Herzberg unterscheidet grundsätzlich Motivatoren wie den Inhalt der Arbeit von sogenannten „Hygienebedingungen“, die dem Kontext der Arbeit entsprechen. In den Bereich der Inhalte gehört demnach etwa das Tragen von Verantwortung oder das Erwerben von Anerkennung, wohingegen Aspekte wie Bezahlung und gegebene Arbeitsbedingungen in den Bereich der „Hygiene“ fallen. Beide Bereiche sind gleichzeitig parallel relevant, da ihre jeweiligen Faktoren gänzlich andere Ebenen des Bereiches „Arbeit“ betreffen. Um Motivation in diesem Motivationsmodell ideal zu erreichen, ist es daher nötig, beide Bereiche zu befriedigen. Vorhandene Vermeidungsbedürfnisse müssen befriedigt werden, indem man Arbeitsunzufriedenheit und Leistungshemmungen erkennt und beseitigt. Gleichzeitig müssen Entfaltungsbedürfnisse unbedingt gefördert werden, was in gesteigerter Arbeitszufriedenheit und Leistung resultiert.
Zwei-Faktoren-Theorie nach F. HerzbergModell „Motivation 3.0“
Ein zur Maslow/Herzberg-Schule alternatives Motivationsmodel bietet das 2010 unter dem Titel „Motivation 3.0“ vorgelegte Konzept von D.H. Pink. Auch er greift darin auf die humanistische Psychologie zurück, verbindet sie jedoch mit Thesen der Existenzphilosophen Jean-Paul Sartre und Martin Heidegger. Ausgangspunkt bildet in diesem Motivationsmodell die Annahme, dass nicht alle Menschen grundsätzlich faul und egoistisch sind, sondern in jedem drei unterschiedliche Motivationsanreize wirken: Intrinsische Motivation, extrinsische Motivation und der Wunsch, das eigene Leben sinnvoll zu gestalten und zu erweitern. Die perfekt ausgeglichene und dauerhafte Motivation entsteht danach, wenn die Befriedigung nicht mit einer Belohnung nach der Tätigkeit verbunden ist, sondern wenn die Tätigkeit selbst als die Belohnung empfunden wird. Äußere und innere Anreizen verschmelzen in diesem zeitgemäßen Motivationsmodell zu einer garantiert dauerhaft motivierenden Instanz, mit der sich aktiv, gesund und gewinnbringend das eigene Leben gestalten und jede Situation bestehen lässt. [1. Vgl. hierzu D. H. Pink: Drive. Salzburg 2010 sowie D. H. Pink: Motivation 3.0 – der Abschied von Zuckerbrot und Peitsche. In: Personalführung 04/ 2011; S. 57 ff.]
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Tweets von @StefanBornemann
Führungswille alleine wird hier nicht ausreichen. Vielmehr bedarf es Führungsfähigkeit - insbesondere auch im Krisen-Management auf europäischer Ebene.
Sollte selbst das relativ unambitionierte #Ölembargo schon so krachend scheitern wie es aktuelle Berichte aus Brüssel befürchten lassen, dann wäre das ein echtes Armutszeugnis für die Handlungsfähigkeit der EU. Wo bleibt der Führungswille von @Bundeskanzler?
Nur das Einfache hat in Krisensituationen wirklich Erfolg!
Home Office für Bundeskanzler Gerhard #Schröder!
Derweil gibt es immer noch keine Entscheidungen zu den von der Ukraine dringend erbetenen Schützen- und/ oder Kampfpanzer, die grundsätzlich zeitnah - inkl. Munition - beim Hersteller verfügbar sind. Langsam drängt sich ggf. die Frage nach unterlassener Hilfeleistung auf.
Drei Wochen ist es her, dass die Regierung beschloss, Gepard-Panzer an die Ukraine zu liefern. Drei Wochen. Und es werden noch mehr Wochen verstreichen.
Ich wiederhole mich aber: Für ein Land im Krieg ist jeder Tag entscheidend. https://twitter.com/mathieuvonrohr/status/1526794700853846016
Hallo Herr Bornemann,
bei dem Thema Motivation darf ich Ihnen hoffentlich einmal inhaltlich und wissenschaftlich widersprechen.
Wer motiviert ist ist keines Wegs (im Sinne des Unternehmens) kreativer etc. Jede Handlung ist motiviert. Auch das absichtliche Fernbleiben der Arbeit ist durch eine Motivation entstanden. Und das Maslow bereits seit gut 12 Jahren gar nicht mehr, da widerlegt bereits an den Universitäten nicht mehr gelehrt wird, wissen Sie ja sicherlich auf. Motivation ist NUR ein innerer Prozess und ich kann nur die Situation für eine erhoffte Situation manipulieren. Abhängig jedoch vom Bedeutungswissen des z. B. Mitarbeiters kann eine Situationsmanipulation erfolgreich sein. Herberg ist ebenfalls widerlegbar, da hier mit einer bestimmten Gruppe von Personen entsprechenden Reihen der Charaktäre durchgeführt worden sind. Ich würde hier vielleicht dieses Thema einmal intensiver beleuchten
Hallo Herr Langhof,
zunaechst danke fuer Ihren Beitrag und Ihre Anregungen. Die Modelle von Maslow und Herzberg sind sicherlich Klassiker der Motivationspsychologie und zumeist in weiten Teilen durch neuere aber zumeist auch komplexere Modelle abgeloest und/ oder ergaenzt worden.
Bei der Motivation von Mitarbeitern geht es aber doch letztlich immer darum, ob der Mitarbeiter sich selber motiviert und/ oder durch externe Reize bzw. Motivatoren motiviert wird. In diesem Zusammenhang wuerde ich aber nicht von „Manipulation“ sprechen. Sondern es geht doch vielmehr darum, das gemeinsam abgestimmte oder vorgebene Ziel bestmoeglich zu erreichen. Die intrinsiche Motivation der Mitarbeiter spielt hierbei die wesentliche Rolle. Wenn der Mitarbeiter von seinem Tun ueberzeugt ist, dann wird er auch entsprechend agieren. Eine Manipulation waere hier kontraprodukiv.
Demgegenueber greife ich Ihre Anregung bzgl. der Kritik am Herzbergschen Modell auf und werde hierzu mal gesondert berichten.
Hallo Herr Bornemann,
was Sie schreiben ist leider falsch, Maslow ist bereits seit 13 Jahren wiederlegt und wird an Universitäten entsprechend auch nicht mehr verwendet. Alles was Sie tun ist Motiviert. Es KANN als gar nicht darum gehen, ob ein Mitarbeiter motiviert ist oder nicht, sondern ob er sich im Sinne eines Unternehmens motivieren kann oder nicht. Insofern kann man durchaus bei, so, wie Sie es formulieren, von externen Reizen sprechen. Motivation kommt von movere, lat. bewegen, es ist also der Beweggrund, warum Sie etwas tun oder eben nicht, aber auch das Nichttun ist eine Motivation. Sie verstehen leider die Begrifflichkeiten falsch, bzw. interpretieren diese falsch. Auch eine Abstimmung und eine Zielvorgabe ist eine Manipulation. Gerne gebe ich Ihnen in diesem Bereich noch ein wenig Nachhilfe :).
Hallo Herr Langhof,
leider bin ich auftragsbedingt erst jetzt dazu gekommen, mich Ihrem Kommentar zu widmen. Zunächst einmal danke ich Ihnen dafür, wenngleich ich Ihre Kritik nicht teilen kann. Maslows Erläuterungen zur Arbeitsmotivation sind im Grunde genommen ein behavoiristisches Modell, mit dem er versucht, die Wirklichkeit darzustellen. Dieses kann a priori nicht falsch sein sondern maximal unzweckmäßig. Ein Modell kann daher nur schwer wiederlegt werden. Anders ist dies bei einer Theorie; doch soweit würde ich bei Maslow nicht gehen. Zudem dient dieses Modell nach wie vor zum Einstieg in die Motivationspsychologie. So wird es auch nach wie vor an zahlreichen Universitäten gelehrt.
Bzgl. der Begrifflichkeiten muss ich leider passen, da mir noch kein erstzunehmendes Modell bzw. Theorie bekannt ist, die die intrinsische und die extrinsische Motivation als überholt darstellt. Natürlich kann und ist Nichtstun eine Motivation; die spannende Frage ist aber doch: Wer hat sie initiiert? Oder anders ausgedrückt: Kam der Anstoss dazu von innen oder wurde er von außen herbeigeführt.
Allerdings habe ich Ihre Kritik als ergänzende Anregung aufgenommen und soeben einen ergänzenden Beitrag über ein zeitgemäßes, alterantives Motivationsmodell – dem PSI-Modell nach J. Kuhn – in den Blog eingestellt. Wenn sie mögen, schauen Sie sich diesen Beitrag doch einmal an.