leadership

“What the hell is leadership?”

Was ist Führung bzw. „leadership“? Helfen Definitionen oder gar die Betrachtung einzelner Bespiele weiter? Oder ist es nicht notwendig, sich auf die wesentlichen Rahmenbedingungen und Faktoren sowie deren Zusammenspiel miteinander zu konzentrieren?

Für “leadership” bzw. Führung gibt es bisher keine einvernehmliche Definition. Vielmehr sind zahlreiche Definitionen vorhanden. Einen umfassenden Überblick hierzu gibt z.B. O. Neuberger in seiner Publikation: Ansätze, Ergebnisse und Kritik der Führungsforschung.[1. O. Neuberger: Führen und Führen lassen: Ansätze, Ergebnisse und Kritik der Führungsforschung. Stuttgart6, 2002.]

Wie die moderne Erziehungswissenschaft, geht die Allgemeine Führungslehre davon aus, das Führen weitestgehend erlernbar (= durch Erkenntnisse und Erfahrungen zu verbessern) ist.

Führung als Kunst

Für mich ist Führung von Menschen, Organisationen und Systemen „eine Kunst, eine auf Charakter, Können und geistiger Kraft beruhender schöpferische Tätigkeit“[2. Heeresdienstvorschrift (HDV) 100/ 100], deren Lehren sich nicht erschöpfend darstellen lassen.[3. Erg. Anm. d. Verf.: Die Präzisierung der Führung von „Menschen, Organisationen und Menschen“ wurde aufgrund des u.a. Kommentars von Ivan Rotag ergänzend eingefügt] Sie verträgt weder Formeln noch starre Regelungen. Doch müssen klare Grundsätze jede Führungskraft leiten. Damit sind allerdings keine Rezepte oder starren Werkzeuge gemeint. Vielmehr bedarf es ausgewählter Grundsätze, die die Stärken und Schwächen gleichermaßen berücksichtigen, und die flexibel auf die erforderliche Situation anzuwenden sind.

Dies möchte ich an einigen Beispielen verdeutlichen:

  • Der Unternehmer, der zeitgerecht vor Anderen ein völlig neues Produkt in den Markt einführt und dieses dann reißenden Absatz findet.
  • Der Generalstabschef, der zeitgerecht alle notwendigen Truppen am richtigen Ort versammelt und einen feindlichen Angriff abwehrt.
  • Die Führungskraft, die nicht nur die erforderlichen Rahmenbedingungen für die operative Arbeit sicherstellt, sondern auch regelmäßig die Mitarbeiter über aktuelle Entwicklungen und seine Bewertungen hierzu unterrichtet.
  • Die Hausfrau, die zeitgerecht das Essen vorzüglich für ihre Familie zubereitet und  dadurch auch schwierige Verhältnisse kurzeitig vergessen lässt.
  • Die Bundeskanzlerin, die trotz persönlicher Vorbehalte, sich einem parteipolitisch übergreifenden Vorschlag für die Kandidatur des nächsten Bundespräsidenten, nicht verweigert sondern anschließt.

All dies sind Beispiele, wo die Führungskraft mit all seinen/ ihren Fähigkeiten umfassend gefordert ist. Diese Liste ließe sich beliebig weiter fortführen. Sind aber in diesem Zusammenhang nicht doch folgende Fragen viel spannender und aufschlussreicher?  Was sind die wesentlichen Faktoren für erfolgreiche Führung und welche Folgerungen ergeben sich darauf für das eigene Handeln? 

Wesentlichen Faktoren für erfolgreiche Führung?

Während der Dreiklang zwischen Mensch, Organisation und Technik den systemischen Rahmen beschreibt, bilden die Ressourcen, Zeit, Raum und Information die echten operativen Faktoren.

Abgrenzung Führung zu Management

Der Begriff „Management“ beschreibt gem. Gablers Wirtschaftslexikon im Rahmen des betriebswirtschaftlichen Sprachraumes die Leitung eines Unternehmens. Damit ist aber in erster Linie die Verwaltung und Organisation gemeint. Dadurch erfolgt vor allem im angloamerikanischen Raum aber auch eine klare sprachliche Abgrenzung zum Führungsbegriff. Allerdings ist eine trennscharfe Trennung nicht oder nur kaum möglich. Diesem Aspekt werden wir uns regelmäßig weiter widmen müssen.